Pétanque-Regeln

Die Grundregeln des Pétanque sind einfach und werden in der Regel auch von Freizeitspielern befolgt. Auf die ausführlichen Regeln, die bei Pétanque-Sportveranstaltungen zu beachten sind, wird in Fußnoten hingewiesen. [2] Die Regeln werden hier nur in den Grundzügen dargestellt.

Grundregeln

Gespielt wird auf jedem Gelände; ein ebenes, glattes Spielfeld oder Banden wie bei der italienischen Variante Boccia  bzw. bei der Boules-Variante sind nicht erforderlich.

Wenn in abgegrenzten Feldern gespielt wird, müssen diese Spielfelder bei Meisterschaften 15 m mal 4 m betragen, mindestens aber 12 m × 3 m groß sein. Sehr viel kleinere Felder sind für das Pétanque-Spiel nicht geeignet. (siehe auch Boulodrome)

Formationen

Beim Pétanque stehen einander immer zwei Formationen gegenüber, jede verfügt über die gleiche Anzahl Kugeln. Folgende Formationen sind üblich:

  • 1 Spieler gegen 1 Spieler (tête à tête) – 3 Kugeln pro Spieler (6 Kugeln)
  • 2 Spieler gegen 2 Spieler (doublette) – 3 Kugeln pro Spieler (12 Kugeln)
  • 3 Spieler gegen 3 Spieler (triplette) – 2 Kugeln pro Spieler (12 Kugeln).

Beim Training, beim freien Spiel und beim Supermêlée spielen auch unterschiedliche Formationen gegeneinander. Für die besondere Situation, dass 7 Pétanque-Spieler aufeinander treffen, gibt es den sogenannten Berliner.

Aufnahmen

Das Spiel ist in Spielabschnitte, sogenannte Aufnahmen unterteilt. In jeder Aufnahme spielen alle Spieler nach einer besonderen Reihenfolge ihre gesamten Kugeln, es sei denn

  • Ein Team hat 13 (11) Punkte erreicht und die andere Mannschaft hat keine Kugeln mehr.
  • Die Zielkugel ist im Aus.

Zu Beginn des Spiels wird durch Los ermittelt, welche Mannschaft das Spielgelände aussuchen darf und die erste Zielkugel wirft. Ein beliebiger Spieler der so ermittelten Mannschaft malt einen Wurfkreis oder legt einen Wurfkreis aus Vollmaterial auf die Erde. Wurfkreise aus Vollmaterial sind seit 2007 zugelassen.

Aus diesem Kreis wirft nun ein Spieler derselben Mannschaft die Zielkugel auf 6 bis 10 m.

Der Spieler

  • der den Kreis zieht
  • der die Zielkugel wirft
  • der die erste Kugel wirft

kann, aber muss nicht derselbe Spieler sein.

Nach dem Auswerfen der Zielkugel:

  • wirft nun ein Spieler derselben Mannschaft eine Kugel in Richtung Zielkugel. (Diese Kugel hat zunächst den Punkt.)
  • dann wirft ein Spieler der anderen Mannschaft eine Kugel in Richtung Zielkugel. Ist diese näher an der Zielkugel als die Kugel der ersten Mannschaft (die den Punkt hat), ist die erste Mannschaft mit dem Werfen einer Kugel an der Reihe. Ansonsten muss dieselbe Mannschaft weiterwerfen, bis sie den Punkt oder keine Kugeln mehr hat.
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    Beispiel für die Zählung einer Aufnahme

  • Es muss immer ein Spieler der Mannschaft, die nicht den Punkt hat, eine Kugel werfen.
  • Hat eine Mannschaft keine Kugeln mehr, kann die andere Mannschaft die noch nicht geworfenen Kugeln spielen.
  • Am Ende der Aufnahme zählt jede Kugel einer Mannschaft, die näher an der Zielkugel liegt als die Kugeln der anderen Mannschaft, einen Punkt. Es können also maximal 6 (bzw. beim Tête-à-tête 3) Punkte pro Aufnahme erzielt werden.

Es gibt zahlreiche Regelfeinheiten. So gilt z. B. für den Fall, dass die Zielkugel auf verbotenes Gelände (ins Aus) gelangt:

  • haben beide Mannschaften noch nicht gespielte Kugeln oder keine Kugeln mehr, erhält keine Mannschaft einen Punkt (Null-Aufnahme)
  • hat nur eine Mannschaft noch nicht gespielte Kugeln, zählen diese je einen Punkt.

Kugeln, die im verbotenen Gelände liegen oder überqueren sind ungültig.

 
 
Messen mit dem Zirkel

Dann beginnt die nächste Aufnahme. Es beginnt die Mannschaft, die den Punkt gemacht hat. Diese zieht oder legt zunächst den Wurfkreis um die Stelle, an der am Ende der vorherigen Aufnahme die Zielkugel lag, wirft aus diesem die Zielkugel sowie die erste Kugel. Diese und weitere Aufnahme verlaufen ansonsten wie die erste Aufnahme.

Ende des Spiels

Eine Begegnung geht, wenn keine Zeitbegrenzung für die Veranstaltung gilt, bis 13 Punkte. Es werden also mindestens drei Aufnahmen (im Tête-à-Tête 5 Aufnahmen) gespielt. „Es besteht jedoch die Möglichkeit, die Vorrunden- (‚poules‘) oder die Entscheidungsspiele (‚cadrage‘) nur bis zum Erreichen von 11 Punkten zu spielen.“

Das Finale der Weltmeisterschaft wurde bis 2006 bis 15 Punkte gespielt. Der Internationale Delegiertenkongress der FIPJP beschloss auf seiner Tagung am 20. September 2007 in Pattaya (während der Weltmeisterschaft 2007), dass das WM-Finale künftig nur noch bis 13 gespielt wird. Dies wurde bereits 2007 umgesetzt.

Quelle: http://de.wikipedia.org